pano maroc: \5
Es gibt eine Querverbindung zwischen Dades-Tal und Todra-Schlucht, von der ich im Blog eines ebenfalls "Marokko-Süchtigen"
eine Streckenbeschreibung samt GPS-Track gefunden hatte (hatte dabei aber wohl übersehen, dass der mit einem Cross-Motorrad unterwegs war).
Bei dieser Tour hatten wir durch - sagen wir mal, "glückliche Fügung" - einmalig einen "richtigen" Geländewagen
(einen Pajero, schon etwas älter, aber mit 4WD und Sperr-Differenzial ausgestattet).
Tipp: "Allrad-Antrieb", "4WD" oder "Four Wheel Drive" versteht dort niemand, frage einfach nach "katkat" ! ;)
Die erste Herausforderung bestand darin, die Stelle zu finden, an der man von der "Hauptstraße" im Dades-Tal abbiegen muss.
Im dritten Anlauf hatten wir die gefunden, nach ein paar km Schotter endete die Piste dann aber in einem ausgewaschenen Flussbett.
Nichts als dicke Steine um uns herum - wir wollten gerade umkehren, als sich von hinten ein Landrover näherte.
Ein Spanier nebst Begleiterin bedankte sich herzlich, dass wir ihm Platz gemacht hatten, und fuhr davon, weiter das Flussbett hinauf...
"Nix wie hinterher"!
Letzten Endes kann man diese Strecke wahrscheinlich auch mit einem Duster nur mit Front-Antrieb befahren,
hier ist die Boden-Freiheit viel wichtiger (mit dem Pajero sind wir die ganze Strecke nur mit Front-Trieb gefahren)
Ich würde es aber nicht darauf ankommen lassen, ganz sicher nicht wenn man alleine unterwegs ist.
Nach einigen km hinauf durch das Flussbett kamen wir an einen Pass auf 2800m Höhe, an den Nordhängen lag Schnee.
Kurz vor dem Pass - mitten im sprichwörtlichen Nichts - stand ein Mensch am Wegesrand und bat um Wasser.
Er war unterwegs mit einem alten, klapprigen Fahrrad (!) - keine Ahnung, ob er das die letzten 20-30 km in diesem Gelände geschoben oder getragen hatte...
da hinauf zu fahren ging definitiv nicht.
Nachdem er sich sehr herzlich für die Flasche Wasser (und noch mehr für die selbst gedrehten
und gemeinsam gerauchten Zigaretten, sowie ein halbes Päckchen Tabak)
bedankt hatte - was übrigens auch sehr gut funktioniert, wenn man gar nicht die gleiche Sprache spricht... ;) - ,
dachte ich noch so "was macht der denn hier, mitten im NICHTS, mit dem Fahrrad? Wo will der hin??"
Dann sahen wir noch ein ganzes Stück weiter oben eine offenbar ältere Frau, die auf einem Esel reitend gerade gesammeltes Brennholz irgendwo hin transportierte.
Ohne Worte.
In so einem Moment wird man plötzlich ganz still und demütig.
Unweigerlich fragt man sich, was "der ganze Stress" in seinem "normalen Leben" eigentlich soll??
(Nach dem Pass folgte dann noch ein kurzes Stück Schotterpiste, und die endete in - einem weiteren Flussbett.
Bergab ging das recht gut, und auf dem Weg hinab in das Todra-Tal bot sich dann dieser Ausblick.)
Blickrichtung: Nord
